tohubassbuuh #4 und #5
Workshop, Performance und Ausstellung, rotor, offener Betrieb, Steirischer Herbst, Graz, 2015
bankleer bringen aus Berlin ein überdimensioniertes Megaphon auf einem Lastenrad mit, das mit einem Soundsystem und einem Mikrophon ausgestattet ist. Das Tohubassbuuh ist mobil, kann Orte im innerstädtischen Raum erreichen und z.B. historische Monumente und Denkmäler laut sprechen lassen. Historische Begebenheiten können so mit der Gegenwart konfrontiert und temporär Teil einer Performance / Installation werden.
Beim Workshop werden die Teilnehmer_innen eine oder mehrere Skulpturen, eine Plakatwand oder eine bemalte Wandfläche gestalten, um vorgefundene Situationen im öffentlichen Raum mit aktuellen Ausdrucksmöglichkeiten und Referenzpunkten zu erweitern. Ausgangsmaterial dafür können dokumentarische oder inszenierte Fotos, Malerei oder Streetart sein. Parallel dazu sollen Texte, Sounds und ein Sprechgesang recherchiert und erarbeitet werden, um dann bei einer abschließenden Performance-Tour durch Graz in das Tohubassbuuh eingespeist zu werden.
Die Einschätzung wie auch die Wertschätzung (zeit)geschichtlicher Ereignisse resultiert vor allem aus den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen. Der Wechsel von Regimen kann zu einem gänzlich anderen Verständnis von Historie führen – bis hin zu einer vollständigen Neudefinition. Demnach ist Geschichte ebenso eine Konstruktion wie sämtliche gesellschaftliche Vereinbarungen, die immer wieder neu verhandelt und tradiert werden. Die Kunstwerke dieser Ausstellung stehen in Opposition zu jenen Geschichtsschreibungen, die von Nationalismus, Imperialismus, Xenophobie oder Sexismus geprägt sind.
Unter dem Titel Bewegliche Netzwerke untersucht der aktuelle OFFENE BETRIEB 2015 die (im)materiellen und informellen Rahmensetzungen von Graz als urbanes Modell für einen kritischen und handlungsorientierten Ort des Diskurses über zeitgenössische Kunst. Gemeinsam mit inter/nationalen Künstler_innen und Theoretiker-_innen wird ein zweiwöchiges praxisbezogenes Programm aus Workshops, Lesegruppen, Performances, Vorträgen, Präsentationen und öffentlichen Seminaren gestaltet.
Die verschiedenen Medien, die zum Einsatz kommen, sollen dazu beitragen einen Spannungszustand herzustellen zwischen symbolischen und realen Räumen, zwischen den direkten Erfahrungen der Intervention und deren Dokumentation und Übersetzung in Objekte und visuelle Medien.
musictracks:
intro
hymne
kobane
kelly
no shepard
angst
rede
jungle
Musik: Paul Wolf
Stimmen:
Elisabeth Kolleritsch (Graz)
Isabella Klebinger (Wien)
Katharina Sieghartsleitner (Graz)
Marie Käfer (Graz)
Beate Ebner (Graz)
Al Rifani Kinau (Syrien/Kubane)
Musoke Akiki (Uganda)
Ibrahim Mohammad Mehdi (Iran)
Sabine Hirzer (Graz)
Amber Schwinger (Graz)
Kerstin Frühwirth (Graz)
Christina Taferner (Graz)
Shkib Shirzad (Afghanistan)
Malick Graye (Senegal)
Gerhold Felix (Graz)